… und bringt damit einen ganzen Berufsstand in Verruf

Nachdenklicher junger Mann
Zum Schulschluss eine wahre Begebenheit. Manchmal verwundert es doch angesichts solcher Ereignisse gar nicht, dass der Berufsstand der LehrerInnen einen wenig positiven Ruf in der Öffentlichkeit genießt.

Tatsächlich werden aber, wie es ja wohl auch in anderen Berufssparten der Fall ist, wesentlich häufiger negative Beispiele bekannt. Alle LehrerInnen, welche für die Kinder engagiert arbeiten, rücken sofort in das Abseits, und dies ist mehr als bedauerlich. Letztendlich gibt es ausgezeichnete LehrerInnen wesentlich häufiger als „schwarze Schafe“.

Ein junger hochintelligenter Mann, Schüler einer Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Österreich, ist Legastheniker und kämpft seit vielen Jahren mit dem Unverstand von Menschen in seinem Umfeld, dennoch hat er gelernt, tolerant damit umzugehen. So hat er es auch geschafft, 10 Jahre ein Schulsystem zu überleben, welches nicht gerade vorteilhaft für legasthene Menschen ist, doch jetzt ist er gebrochen: durch einen Lehrer, der wohl eines der erdenklich schlechtesten Beispiele für den Berufsstand der LehrerInnen abgibt. Dieser höfliche, zuvorkommende, sensible junge Mann versteht die Welt nicht mehr. All seine Bemühungen über Jahre, mit seinem Problem in unserem Schulsystem zu bestehen, wurden schließlich von einer einzigen Person zunichte gemacht.
Nein, nicht die Gegenstände Deutsch oder Englisch waren schließlich ausschlaggebend, dass er nicht mehr weiterkämpfen will, sondern das Fach Mathematik. Zu erwähnen wäre, dass der junge Mann in keinster Weise Probleme mit dem mathematischen Verständnis hat, er ist sogar in der Klasse dafür beliebt, dass er anderen Schülern Rechenvorgänge erklärt, und es gelingt ihm viel häufiger als dem Mathematiklehrer, Unklarheiten bei seinen Mitschülern auszuräumen. Lediglich für die Durchführung bis zum Ergebnis benötigt er viel mehr Zeit als seine Mitschüler. Darauf allerdings – und dass er mündlich hervorragende Leistungen erbringen kann – nimmt der Mathematiklehrer keine Rücksicht. Obwohl dem Lehrer bekannt sein sollte, dass er über eine vom Landesschulrat autorisierte Bestätigung, die rechtlich tatsächlich unbedeutend ist, verfügt, die mündliche Prüfungen empfiehlt.
Die Mutter sucht den Mathematiklehrer unzählige Male in der Sprechstunde auf, ersucht um mündliche Prüfungen oder mehr Zeit bei den Schularbeiten für ihren Sohn. Sie wird mit nebulosen Ausreden wie „Es ist keine Zeit mehr für eine mündliche Prüfung“ etc. vertröstet. Mehrmals gelingt es dem Lehrer nicht, den Schüler der Mutter zuzuordnen, und das nach mehreren Kontakten. Das heißt, der Lehrer weiß offensichtlich nicht, um welchen Schüler es sich handelt, über den er Auskunft geben soll.
Bei der letzten Schularbeit geschieht dann das Unglaubliche: Der noch immer motivierte Schüler schafft ein „Befriedigend“, eine unfassbare Leistung unter diesem enormen Druck. Da kein Mitschüler ein „Sehr Gut“ erreicht und die Hälfte der Klasse, damit man die Schularbeit nicht wiederholen muss, ein „Nichtgenügend“, ist die Leistung noch höher zu bewerten. Die gesamte Familie erfasst ein Freudentaumel, doch schnell werden alle, und besonders der junge Mensch, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Lehrer kündigt eine Entscheidungsprüfung an, schriftlich natürlich.
Unter diesen Umständen noch Leistungen zu erbringen, ist schier unmöglich, der Lehrer beurteilt die Gesamtleistungen des Schülers mit „Nichtgenügend“. Er hat offensichtlich ein ganzes Schuljahr weder den Schüler registriert, noch sein mathematisches Potential erkannt, welches dem Schüler von mehreren Mathematikern bestätigt worden ist. Der junge Mann hat beschlossen, die Schule zu verlassen, der Kampf hat ihn schließlich „mürbe“ gemacht.
Dieser Lehrer hat sich in seiner Unfähigkeit, und unzählige Male gegen das Schulgesetz verstoßend, nicht nur angemaßt, die Träume eines hochbegabten Legasthenikers zu zerstören, Karriere in einem technischen Beruf zu machen, er hat damit nicht nur einen negativen Einfluss auf ein gesamtes Menschenleben genommen, sondern er bringt mit seinem erbärmlichen Verhalten einen ganzen Berufsstand in Verruf.
Ein Einspruch läuft zwar, aber auch eine Entscheidung für den jungen Mann wird nicht mehr gutmachen können, was zerstört worden ist.

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